Page 5 - Landinfo Heft 2/2018 Schwerpunkt 150 Jahre Weinsberg

Aktuelles

Bienensterben im Fokus des seien enorm wichtig. Schwarmvorbeuge
Weissacher Imkertages 2018 durch Volksteilung nach der Frühtracht“, so
der Vortragstitel von Markus Schwarz, Honig
Rund 300 Imker aus ganz Baden-Württem- Manufaktur Spatzenhof. Das solle den Ar-
berg besuchten den 45. Weissacher Imkertag beitsaufwand durch Schwarmstimmung re-
des Regierungspräsidiums Stuttgart. Die Er- duzieren und zeitgleich optimierte Spättracht-
haltung der Biodiversität, neue Erkenntnisse völker bringen, die durch die Varroareduzie-
zur Varroabekämpfung und zur Schwarm- rung im Vorteil seien, so Schwarz. Vorträge
vorbeuge, sowie der Konflikt zwischen Pflan- im Infodienst. (S. Möhrmann, RP S) 
zenschutz und Imkerei standen im Mittel-
punkt der Fachtagung.
Neue Ausschreibung der landwirtschaft-
Dr. Gerhard Schaber-Schoor, Koordinie- lichen Beratung ist abgeschlossen
rungsstelle „Biodiversität und Landnutzung“
am Ministerium für ländlichen Raum und Im Herbst / Winter 2017 erfolgte eine Neu-
Verbraucherschutz (MLR), eröffnete die ausschreibung der geförderten Beratungsmo-
Fachbeiträge mit seinem Vortrag über „Ziele dule für Landwirtschaft, Gartenbau und
und Maßnahmen des Sonderprogramms des Weinbau in Baden-Württemberg. Inzwischen
Landes zur Stärkung der biologischen Viel- konnte das Verfahren abgeschlossen werden
falt“. Insgesamt stehen dem MLR, sowie dem und 66 Beratungsorganisationen mit rund
Umwelt- und Verkehrsministerium für die 230 Beratungskräften erhielten eine Konzes-
Jahre 2018 und 2019 36 Mio. Euro für Maß- sion für eines oder mehrere der insgesamt
nahmen und Monitoring-Aufgaben zur Ver- 61 ausgeschriebenen Beratungsmodule.
fügung.
Thematisch umfasst das Beratungsangebot
Weiter ging es mit der größten Gefährdung die sechs großen Teilbereiche „Unternehmen
für die Honigbiene, der Varroamilbe. Dr. Ro- und Familie“, Einkommenskombinationen“,
senkranz, Landesanstalt für Bienenkunde an „Ökolandbau“, „Pflanzenbau“, „Tierhal-
der Uni Hohenheim, berichtete über die ak- tung“ und „Umwelt und Energie“. Alle Bera-
tuelle Situation der Varroabekämpfung und tungsmodule und die jeweils zugelassenen
beurteilte neu zugelassene Präparate. Varro- Anbieter mit Ihren spezifischen Beratungs-
abekämpfung sei aber immer noch die größte kräften und Honorarsätzen sind unter www.
Herausforderung für die praktische Imkerei beratung-bw.de ab sofort abrufbar.
im Land, so Rosenkranz. Auch das erst kürz-
lich neu entdeckte Mittel Lithium-Chlorid sei Das Land unterstützt die Inanspruchnahme
noch nicht praxisreif. der Beratungsmodule mit unterschiedlichen
Fördersätzen und Förderhöchstbeträgen. Da-
M. Sc. Agr. Lea Kretschmar, ehemalige Mit- bei können maximal 1.100 Euro pro Bera-
arbeiterin von Dr. Rosenkranz, erklärte die tungsmodul durch die Förderung übernom-
Ergebnisse der Krefelder Studie zum Insek- men werden. Die EU beteiligt sich an der
tensterben. Anschließend zeigte Kretschmar Finanzierung mit Mitteln aus dem Europäi-
Lösungen für das multifaktorielle Problem schen Landwirtschaftsfond für die Entwick-
des Insektensterbens auf und nahm hier auch lung des Ländlichen Raums (ELER) im Rah-
die Imker in die Verantwortung. Kretschmar men des Maßnahmen- und Entwicklungs-
appellierte, dass jeder blühende Quadratme- plans Ländlicher Raum Baden-Württemberg
ter zähle, und zwar auch der im eigenen Gar- 2014 bis 2020 (MEPL III).
ten.
Auch zum Betriebs-Check, dem kostenlosen
Alexander Weißbarth, Obstbau-Beratungs- Einstiegsberatungsangebot des Landes Ba-
dienst Hohenlohe-Neckar e. V. und selbst den-Württemberg, finden Sie alle Informati-
Imker, stellte dar, dass Pflanzenschutz und onen unter www.beratung-bw.de.
Imkerei kein Widerspruch sein müsse. „Bei
fachgerechtem Einsatz können sowohl die Ein aktualisierter Beratungskatalog mit allen
Landwirte als auch die Bienen arbeiten“, so Informationen zu den Beratungsorganisatio-
Weißbarth. Kommunikation und der gegen- nen, den Fördersätzen und Förderhöchstbe-
seitige Respekt zwischen Landwirt und Imker trägen ist derzeit in Arbeit. (A. Gulz, LEL) 

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